HANDBALL

Basic-Schock überstrahlt Niederlage am letzten Spieltag

pn, thg; 05.05.2024, 11:15 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung ---- Für Marijan Basic war es das letzte Spiel im Löwen-Trikot. Der Kroate gab am Donnerstagabend überraschend seinen Abgang bekannt.
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Basic-Schock überstrahlt Niederlage am letzten Spieltag

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pn, thg; 05.05.2024, 11:15 Uhr
Oberberg – Überraschend wird Marijan Basic vor dem letzten Saisonspiel gegen den TV Rheinbach verabschiedet - Nümbrecht kitzelt den Meister zum Abschluss noch einmal - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

HBD Löwen Oberberg – TV Rheinbach 31:33 (17:17).

 

Die 31:33-Niederlage im letzten Saisonspiel geriet bei den HBD Löwen Oberberg zur absoluten Nebensache. Denn: Der Oberliga-Dritte muss sich für kommende Saison auf die Suche nach einem neuen Spielmacher machen. Marijan Basic wird den Verein aus beruflichen Gründen verlassen, nachdem der studierte Ingenieur für Maschinenbau einen neuen Arbeitgeber hat. Bis Donnerstagabend ging Trainer Maik Thiele noch davon aus, dass beim letzten Heimspiel keiner seiner Spieler verabschiedet wird. Doch dann platzte die Bombe.

 

[Auch die sieben Tore von Thorben Schneider konnten die zweite Heimniederlage der Saison nicht verhindern.]

 

„Wenn man das zwei Tage vor Saisonende erfährt, ist das nicht gerade optimal. Persönlich kann ich das nachvollziehen und wir müssen mit dieser Entscheidung leben. Aber sportlich ist das eine Katastrophe für uns. Für ihn einen Ersatz zu finden, ist quasi unmöglich“, kommentierte Thiele den überraschenden Abgang. Der ehemalige Zweitligaspieler hatte in den vergangenen Jahren entscheidenden Anteil am sportlichen Aufschwung der Löwen. Entsprechend warm war der Applaus der Löwenfans bei seiner offiziellen Verabschiedung am Samstagnachmittag.

 

 

Sein letztes Spiel wird der Kroate aus sportlicher Sicht allerdings wohl nicht lange in Erinnerung behalten. Gegen Rheinbach machten die Oberberger zwar keine schlechte Partie, „aber Rheinbach war heute einfach ein bisschen besser. Sie haben nicht die leichten Fehler gemacht, die wir gemacht haben“, analysierte Thiele. Ihn störten vor allem die vielen ausgelassenen Topchancen und viele kleine Fehler. U.a. trafen die Löwen mehrfach das leere Tor des Gegners nicht. Dazu hatten auch die beiden Torhüter Alen Caber und Kevin Neese mit insgesamt acht Paraden nicht ihren besten Tag.

 

[Auch Luis Villgrattner (unten) traf siebenmal. Trainer Maik Thiele muss nach einem neuen Spielmacher für kommende Saison suchen.]

 

Über 8:8 (14.) und 16:13 (24.) gelang es den Gastgebern nicht, ihre Führung in die Pause zu bringen. Nach dem Seitenwechsel kippte die Partie beim 20:21 (36.). Zwar kamen die Löwen über 22:25 (41.) noch einmal zum 28:28-Ausgleich (53.), die Gäste hatten in der Schlussphase aber mehr Körner. „Rheinbach hat das gut gemacht. Ich bin Fan ihres Spielstils und es wundert mich wirklich, warum sie nicht weiter oben in der Tabelle stehen“, meinte Thiele, der verständlicherweise enttäuscht war, dass die Heimserie ausgerechnet am letzten Spieltag riss – es war erst die zweite Niederlage in eigener Halle.

 

Der Sommerfahrplan steht bereits fest: Anfang Juni geht das Team auf Mannschaftsfahrt, anschließend beginnt die erste Vorbereitungsphase. Ab Ende Juli wartet dann der Endspurt auf die neue Saison. (pn)

 

HBD Löwen: Thorben Schneider, Luis Villgrattner (je 7), Anthony Hudak-Domokos (4), Marijan Basic (3/1), Nils Meier, Nils Welke, Marcel Mesenhöler (je 2), Marcel Neese, Marko Köster, Till Malek (je 1), Lukas Flick (1/1).

 

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HSG Siebengebirge-Thomasberg – SSV Nümbrecht 28:27 (15:12).

 

Im Topspiel der Oberliga ging es für die beiden besten Teams des Handballjahres nur noch um die Goldene Ananas. Anzumerken war das allerdings niemandem in der Sunshine Arena in Oberpleis. „Schon vor dem Anpfiff war zu spüren, dass in der Halle eine angespannte Atmosphäre war. Es war ein Prestigeduell und beide Mannschaften hatten sich was vorgenommen“, meinte Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche. Und so gingen die beiden Kontrahenten hoch motiviert und mit viel Tempo in die Partie und es entwickelte sich ein wildes und intensives Spiel, jedoch auch immer wieder mit technischen Fehlern auf beiden Seiten.

 

Der Auftakt gehörte dem neuen Meister, der 3:1 (3.) und 10:7 (17.) vorne lag, ehe die Nümbrechter die Fehlerzahl reduzierten. Knapp vier Minuten brauchte der Verfolger, um das Ergebnis zu drehen. Von 11:10 (21.) für die Gäste ging es aber genauso schnell wieder in die andere Richtung und die HSG führte zur Pause mit drei Toren. „Nach der Halbzeit waren wir dann zunächst vollkommen neben der Spur und machen total einfache Fehler. Da brauchten wir uns nicht wundern, dass wir schnell mit sieben Toren hinten lagen“, sagte Seinsche, der nun eine Auszeit nahm, um wieder Ordnung ins Spiel der Gäste zu bringen. Mit Erfolg: Statt sich seinem Schicksal gegen den Primus zu fügen und die letzte Saisonpartie auslaufen zu lassen, traten die Nümbrechter noch einmal auf das Gaspedal.

 

[Nils Welke hat sich durchgesetzt.]

 

Angefeuert von rund 50 enthusiastischen Fans kamen die Gäste zurück in die Partie, schafften es aber zunächst nicht, entscheidend näher zu kommen. In Minute 45 noch mit 19:25 trafen die Nümbrechter zweimal und profitierten dann von einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Diego Diaz (47.), um in Schlagdistanz zu kommen. Beim 24:25 (48.) keimte Hoffnung, das Spiel doch noch auf seine Seite ziehen zu können. „In den letzten Minuten war es nur noch ein Auf und Ab. Die Abwehrreihen standen gut und in den letzten sieben Minuten sind nur noch zwei Tore gefallen“, sagte Seinsche, dessen Team 16 Sekunden vor der Schlusssirene die Chance hatte, auszugleichen. Dag Dissmann versuchte durch die gegnerische Abwehr zu brechen, wurde aber für mehrere Sekunden festgehalten, ohne dass die Schiedsrichter eingriffen, sodass den Gästen nur noch ein direkter Freiwurf ohne Torerfolg blieb.

 

„Wir hätten hier heute etwas mitnehmen können, aber jetzt ist es so wie es ist“, hakte Seinsche das Ergebnis schnell ab. „Wir können nur ein großes Dankeschön an unsere Fans richten, die uns die ganze Saison unterstützt haben. Was die heute hier in der Halle abgeliefert haben, macht uns stolz. Der HSG können wir nur ein Kompliment machen. Außer gegen uns haben sie fast nur sichere Siege eingefahren und sind verdient Meister geworden. Wir können auch auf eine super Saison zurückblicken. Ich bin jetzt aber auch froh, dass die Saison zu Ende ist und wir einige Wochen Pause haben, ehe wir uns Mitte Juni wieder zum Training treffen.“ (thg)

 

SSV Nümbrecht: Simon Schanz (6), Dominik Donath (5), Harald Roth (4/4), Fabian Benger, Tobias Schröter (je 3), Lucas Söntgerath, Marcel Miebach (je 2), Dag Dissmann, Torben Lang (je 1).

 

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